Hannover. Erst gerettet, dann abgeschoben, zurückgekommen, gestorben: Pawel (45) ist tot. Anfang Februar am Raschplatz hinter dem Hauptbahnhof gestorben. Eine Obduktion hat laut Auskunft der Staatsanwaltschaft ergeben, dass Erfrieren als Todesursache nicht ausgeschlossen werden kann. Pawel war im November schonmal Kälteopfer. Gemeinsam mit Miro war er damals unterkühlt aufgefunden worden. Miro starb sofort im Krankenhaus (Asphalt berichtete). Pawel konnte zunächst im Krankenhaus gerettet werden, lag zwischenzeitlich auf der Intensivstation. Beide stammen laut Sozialarbeitern der Selbsthilfe für Wohnungslose aus der polnischen Wanderarbeiter-/Gestrandeten-Community, die sich öfters hinterm Hauptbahnhof Hannover trifft. Einige von ihnen nächtigen auch dort. Nach seinem Krankenhausaufenthalt war Pawel in Abschiebehaft genommen, obwohl er noch nicht auskuriert war und dringend weitere Pflege in einer Pflegeeinrichtung für Wohungslose gebraucht hätte. Doch die zuständigen Hilfestellen konnten ihn nicht mehr erreichen. Die Ordnungsbehörden haben Pawel dann nach rund zehn Tagen Haft am 24. Januar in seine Heimat abgeschoben. Fünf Tage später (es war sein Geburtstag) kam der schwerkranke Mann zurück nach Hannover. Zurück in seine Community. Jetzt wurde er tot am Raschplatz hinter dem Hauptbahnhof aufgefunden. Die Selbsthilfe für Wohnungslose (Sewo) hatte gemeinsam mit der Clearingstelle und der städtischen Straßensozialarbeit noch versucht, Pawel im Anschluss an seinen Aufenthalt im Krankenhaus in Burgwedel in einer Kurzzeitpflege für kranke Obdachlose unterzubringen. Das Bett war quasi schon bereitet. Da mnahmen ihn die Ordnungsbehörden in Abschiebehaft, weil Pawel wegen kleinerer Delikte wie Schwarzfahren bereits im Sommer 2024 die EU-Freizügigkeit aberkannt worden war. Trotz seines noch nicht vollständig widerhergestellten Gesundheitszustandes wurde er zur Grenze nach Polen verbracht. Von dort war er auf eigene Faust nach kurzer Zeit wieder eingereist. MAC
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