Karin Powser, Fotografin, Kolumnistin und Mitgründerin der sozialen Straßenzeitung Asphalt ist Ende vergangener Woche im Alter von 75 Jahren gestorben. Karin Powser lebte von Anfang der Siebziger Jahre bis in die Achtziger obdachlos auf den Straßen von Hannover. Das Leben auf der Straße inmitten der hannoverschen Konsumwelt hielt die autodidaktisch ausgebildete Fotografin in vielen preisgekrönten Porträt- und Szenefotografien fest. Bundesweit folgten viel beachtete Fotoausstellungen. Ihre einzigartige Fotokunst waren „Zeitdokumente“, wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier anlässlich der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Karin Powser im Dezember 2022, hervorhob.
1994 gründete sie gemeinsam mit dem damaligen Diakoniepastor Walter Lampe und anderen die soziale Straßenzeitung Asphalt und arbeitete seitdem bis zuletzt als Kolumnistin für die Zeitschrift, die von Wohnungslosen auf den Straßen Niedersachsens verkauft wird. Von einer schweren Krebserkrankung im Jahr 2008 hat sich Karin Powser nie vollständig erholt. Nun ist sie in ihrer Wohnung in Hannover-Misburg gestorben.
„Karin war das Herz von Asphalt, wir werden ihre streitbaren Beiträge sehr vermissen“, sagt Asphalt-Geschäftsführerin Katharina Sterzer. „Als kritische Stimme, als Kolumnistin, als Fotografin steht sie für Asphalt. Und dafür, dass es geht: Von der Straße in ein geregeltes Leben. Das bleibt“, sagt Asphalt-Herausgeber Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes. MAC
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