Hannover. „Die 8-Euro-Miete am Wohnungsmarkt Hannover ist faktisch verschwunden.“ Das war eine der zentralen Aussagen bei der Vorstellung des neuen Sozialberichts der Landeshauptstadt Hannover im Sozialausschuss im April. Die Konkurrenz um den raren bezahlbaren Wohnraum werde immer größer, hieß es seitens der Fachverwaltung. Der Zusammenhang: Einwanderung, demografische Alterung, Armut und ungleich verteilte Teilhabechancen. Ende 2022 lebten insgesamt 552.710 Menschen in Hannover. Dies sind fast 11.000 EinwohnerInnen mehr als im Jahr 2017. Die Bevölkerung stieg besonders im Jahr 2022 deutlich an, da viele Geflüchtete aus der Ukraine nach Hannover kamen. 41,4 Prozent der EinwohnerInnen sind Eingewanderte oder kommen aus einer Einwanderungsfamilie. Ende 2022 lebten 138.149 Menschen im Alter von 60 Jahren und älter in Hannover. Das ist ein Viertel der Gesamtbevölkerung. Tendenz: steigend – die Altersstruktur Hannovers hat sich mit einem Anstieg von fast 7.000 bei den 60-Jährigen und Älteren in den letzten fünf Jahren deutlich nach oben verändert. Das Problem: „Schaut man zwanzig Jahre in die vorausgeschätzte Zukunft Hannovers, würde deutlich werden, dass dem starken Anstieg Älterer ein deutlicher Rückgang der Erwerbsbevölkerung gegenübersteht. Der sich abzeichnende Alterungsprozess würde in Hannover auch dann fortschreiten, wenn man – wie in Bevölkerungsvorausschätzungen angenommen – von einer relativ starken Zuwanderung ausgehe“, so die Stadt. Die Altersarmut steigt von Jahr zu Jahr. Mindestens 11 Prozent aller 60-Jährigen und Älteren in Hannover sind arm, die Dunkelziffer liege laut Stadt vermutlich noch drüber. Überdurchschnittlich hoch ist auch die Armutsquote unter Kindern und Jugendlichen (26,6 %), Allein- und Getrennterziehenden (45,2 %) sowie unter Familien im Allgemeinen (23,5 %), insbesondere kinderreichen Familien mit drei Kindern (35,8 %) oder vier und mehr Kindern (54,4 %). Seit 1993 legt die Landeshauptstadt alle fünf Jahre einen Sozialbericht vor. Mehr unter www.sozialbericht-hannover.de. MAC
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