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Bündnis fordert Bau-Booster

Hannover/Berlin. Einen „Extraschub fürs Wohnen“,  einen „Bau-Booster“ gezielt für den sozialen Wohnungsbau, fordert ein neues Bündnis „Soziales Wohnen“ von Bund und Ländern. Hintergrund ist eine neue Studie von hannoverschen Pestel-Institut sowie dem Wohnungsbau- und Bauforschungsinstitut ARGE  in Kiel, die in Gänze erst in der kommenden Woche vorgelegt werden soll. Vorab hat Matthias Günther, Leiter des Pestel-Instituts gesagt: „Wir haben eine Rekord-Zuwanderung. Und wir werden 2023 einen Rekord-Wohnungsmangel bekommen: das größte Wohnungsdefizit seit Jahrzehnten“. Das führe aktuell zu „einem neuen Notstand bei den Sozialwohnungen“. Wer nach Deutschland flüchte und bleibe, sei auf den sozialen Wohnungsmarkt angewiesen. Im Fokus der Studie stehe eine Krisen-Prognose für den sozialen Wohnungsmarkt. Sie gibt Aufschluss über den aktuellen Bedarf an Sozialwohnungen – und liefert eine Prognose, wie eklatant sich der Mangel an Sozialwohnungen in diesem Jahr entwickeln wird. Neu berechnet haben die Wissenschaftler nun das Geld, das der Staat in die Hand nehmen muss, damit neue Sozialwohnungen entstehen. „Die Förderung muss auf neue Füße gestellt werden, wenn sie einen Effekt haben soll. Hier rächt sich, dass der Staat den Bau von Sozialwohnungen seit Jahren extrem vernachlässigt hat. So bitter es ist, jetzt gilt: Wer zu spät fördert, zahlt drauf“, so Professor Dietmar Walberg von der ARGE. Zum Bündnis gehören unter anderem der Deutsche Mieterbund (DMB), die Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie (CBP) und die Gewerkschaft IG BAU. Die Verbände fordern fordern einen Kurswechsel von Bund und Ländern: „100.000 Sozialwohnungen first“. Ziel müsse es jetzt sein, die „volle Förderkraft“ von Bund und Ländern in den sozialen Wohnungsbau zu stecken und so die Baukapazitäten darauf zu konzentrieren, wo sie am dringlichsten gebraucht würden: für das soziale Wohnen. „Hier geht es um einen äußerst sensiblen Punkt, der den sozialen Frieden in der Gesellschaft enorm und akut gefährdet: um das Wohnen – um das Dach über dem Kopf“, so das Verbändebündnis „Soziales Wohnen“. MAC

Foto: Picture-Alliance / Tobias Steinmaurer / picturedesk

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