Hannover. Arme sind nach Auskunft der Landesarmutskonferenz Niedersachsen (LAK) auf Discounter zur Ernährung angewiesen. Laut einer Analyse der Verbraucherorganisation Foodwatch sind diese aber im vergangenen Jahr besonders teuer geworden. Die Preise bei Ja!, Milbona, Milsani oder gut&günstig sind demnach doppelt so stark gestiegen wie bei Markenprodukten. Im Schnitt kosteten diese Eigenmarken von Rewe, Edeka, Lidl und Aldi im Januar 2023 über 31 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Bei den Markenprodukten waren es nur 14,5 Prozent. Klaus-Dieter Gleitze, Geschäftsführer der LAK Niedersachsen, weist daraufhin, dass die Inflation bei Lebensmitteln grundsätzlich seit Krisenbeginn überdurchschnittlich ist, mit verheerenden kurz- und langfristigen Folgen für Arme: „Die Inflation bei Lebensmitteln lag laut Statistischem Bundesamt im letzten Jahr bei 20 Prozent, doppelt so hoch wie die reguläre. Der Regelsatz für Bürgergeld wurde aber nur um etwas über 10 Prozent erhöht. Das heißt: Der Einkaufswagen bleibt immer öfter leer. Bereits vor dem drastischen Anstieg der Preise für Lebensmittel Ende 2021 waren 12,5 Millionen Menschen von Ernährungsarmut betroffen. Von einer auch nur annähernd gesunden Ernährung können sie nur träumen. Selbst reine Sättigung ist nicht mehr gewährleistet. Bei sättigenden Grundnahrungsmitteln wie Nudeln, Reis, Mehl oder Hülsenfrüchten ist der Foodwatch-Analyse zufolge der Preisanstieg mit bis zu 75 Prozent besonders hoch.
Das stellt Arme und zunehmend BezieherInnen normaler Einkommen vor die Frage: Wie lange reicht mein Geld im Monat für Ernährung? Arme leiden kurzfristig zunehmend an Hunger und langfristig an Mangelerkrankungen. Für sie heißt es beispielsweise zur Rewe Billigmarke ‚Ja!‘ immer öfter ‚Nein!‘. Dieses Thema muss endlich angemessen öffentlich und politisch diskutiert werden“, so Gleitze.
Die LAK fordert unter anderem:
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