Hannover. Die grün-rote Ratsmehrheit macht der eigenen Stadtverwaltung Druck: Mit einem Dringlichkeitsantrag im Sozialausschuss hat sie die Einrichtung eines Konsumraums für die wachsende Zahl der Cracksüchtigen in Hannover gefordert. Möglichst „im Umfeld des Nordausgangs des Hauptbahnhofs“. Die Szene trifft sich in der Tat vornehmlich am Hauptbahnhof sowie am Steintor, je nach Tageszeit. Dafür sei, so die Koalitionäre, „ein Kostenplan zu erstellen und dem Rat der Landeshauptstadt Hannover rechtzeitig vor dem Beratungszeitraum des Haushalts 2022 vorzulegen“. Soll heißen: Die Stadt soll das, was sie ohnehin längst vorhat, offenbar mit höherem Tempo machen. Denn bereits im Februar hatte der städtische Drogenbeauftragte Frank Woike in Asphalt die Suche nach einem solchen gesonderten Crack-Rauchraum jenseits von dem bereits existierenden Fixerraum im Stellwerk zwischen Fernroder- und Augustenstraße angekündigt. In Bahnhofsnähe. Wie jetzt auch im Antrag gefordert. Auch die zweite Forderung der Ratskoalition, im Verbund mit anderen Städten analog zum künstlichen Heroin möglichst auch ein Substitut für Crack zu entwickeln, hatte Woike schon im Februar angekündigt. Die CDU-Fraktion sah die Dringlichkeit des Antrags trotz aller menschlichen Tragik hinterm Hauptbahnhof nicht und zog den Antrag zur Beratung in die Fraktion. Das Thema sei drängend, der Antrag aber wegen der ohnehin begonnenen Arbeit der Stadt nicht dringlich, so der sozialpolitische Sprecher der CDU-Fraktion Hannes Hellmann. Wiedervorlage des Themas: 20. Juni. MAC
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