Hannover. Obdachlose sind wie Alte. Nur viel jünger. Wer nach längerer Zeit auf der Straße 43 Jahre alt ist, ist in einem gesundheitlichen Zustand, der dem eines durchschnittlichen 85-Jährigen mit Wohnung entspricht. Also oft kranke Herzen, schlecht heilende Wunden und Infektionen, geschädigte Organe. Hitzewellen können für sie wie für alte Menschen gleichermaßen tödlich sein.
Die Stadt Hannover hat daher anlässlich des heutigen bundesweiten Hitzeaktionstag (4. Juni) eine „Sommerhilfe – Trinkwasser Versorgung“ vorbereitet: Kostenlose Kappen und sommerliche Schuhe, Trinkflaschen, zusätzliche Wasserangebote und ausgewiesene schattige Orte. Auch die Marktkirche ist jetzt mit im Netzwerk dabei. Tagsüber dient sie offiziell bei Temperaturen ab 30 Grad als ‚kühler Ort‘ und hält kostenlos Trinkwasser bereit. Auch einige Üstra-U-Bahnstationen dienen als ‚kühle Orte‘.
„Wir haben neue und bewährte Maßnahmen zur Trinkwasserversorgung geplant und hoffen, möglichst viele Menschen zu erreichen. Das funktioniert nur in der bewährten Zusammenarbeit mit den sozialen Trägern und den vielen Ehrenamtlichen“, betont Sozialdezernentin Sylvia Bruns. Insgesamt zwanzig Trinkwasserbrunnen der Stadt Hannover bilden die Basis der Wasserversorgung für Bedürftige. Darüber hinaus stellt die Stadt Hannover Edelstahlflaschen für die Verteilung von Trinkwasser zur Verfügung, die sowohl für Kalt- als auch Heißgetränke geeignet und damit langfristig nutzbar sind. Diese werden von Tagesaufenthalten, der Bahnhofsmission, den städtischen StraßensozialarbeiterInnen verteilt. Im Rahmen des „Homeless Care Projekts“ verteilen die Mitarbeitende und Ehrenamtliche des Tibet-Zentrums zudem mobil mit Lastenfahrrädern in den Monaten Juli und August täglich Trinkwasser.
Der Verein StiDU hat zudem weitere wieder verwendbare Wasserflaschen für die „Wassertouren“ zur Verfügung gestellt. Durch diese sollen mehr Menschen erreicht und versorgt werden, auch diejenigen, die keine Tagesaufenthalte nutzen. Alle Maßnahmen der Sommerhilfe werden mit Spenden sowie mit Mitteln aus dem städtischen Interventionsfonds und dem städtischen Programm zur Klimaanpassung finanziert.
Mit dem Flyer „Tipps bei großer Hitze“ informieren Straßensozialarbeiter*innen und Ehrenamtliche aktiv über die Versorgung mit Trinkwasser. Dabei wird auch auf die Möglichkeit hingewiesen, Wasser in öffentlichen Sanitäranlagen zu nutzen. Der Flyer enthält darüber hinaus eine Übersicht der städtischen Trinkwasserbrunnen und medizinische Informationen zum Verhalten bei Hitze der Caritas-Straßenambulanz. Ein weiteres Hilfsangebot hat die Stadt mit der Üstra vereinbart. Obdachlose Menschen dürfen – natürlich ebenso wie alle anderen, insbesondere alte Menschen – bei Außentemperaturen von mehr als 30 Grad die Tunnelstationen zur Abkühlung nutzen. Ein Angebot ohne städtische Beteiligung, welches die Landeshauptstadt jedoch ausdrücklich unterstützt, sind die „Social Kioske“ von Hannover 96. Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten können die Social Kioske nutzen. Dort gibt es Wasser kostenlos, das ohne Voranmeldung abgeholt werden kann. MAC
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