Hannover. Monat für Monat bangen 1,3 Millionen Menschen in Niedersachsen um die Bezahlbarkeit von Miete, Strom und Lebensmitteln: Die Armutsquote im Land ist auf 16,6 Prozent gestiegen. Besonders Junge, Ältere und Alleinerziehende sind von relativer Einkommensarmut bedroht. Die Landesarmutskonferenz (LAK), ein Dachverband von Sozialverbänden, Gewerkschaften und Betroffeneninitiativen, fordert daher den Bau von jährlich 10.000 neuen Sozialwohnungen, den Ausbau von Kitaplätzen und Ganztagsbetreuung zur Entlastung armutsbetroffener Familien, kostenlosen Nahverkehr für alle sowie einen effektiven sozialen Arbeitsmarkt für Langzeiterwerbslose mit fairer Bezahlung. „Armut ist kein Schicksal, sondern das Ergebnis politischer Entscheidungen und damit auch veränderbar“, sagt Fabian Steenken, Geschäftsführer der LAK. Besonders alarmierend: Jeder fünfte Minderjährige lebt in Armut (20,1 %), bei jungen Erwachsenen unter 25 Jahren ist es sogar mehr als jeder Vierte (25,4 %). Noch drastischer ist die Situation für Alleinerziehende, deren Armutsquote bei 40,9 Prozent liegt. Und selbst SeniorInnen, die oft ein Leben lang gearbeitet hatten, sind mit einer Quote von 18,3 % überdurchschnittlich betroffen.
Vor dem Hintergrund weiterhin hoher Lebensmittelpreise, Rekordgewinne von Discountern und einem prekär angespannten Wohnungsmarkt werde die soziale Teilhabe vieler Menschen schlicht unmöglich gemacht. „Sie ziehen sich aus dem öffentlichen Leben zurück, werden unsichtbar und ihre Verunsicherung wird zum Nährboden für rechtspopulistische Parteien.“ Auch der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen kritisiert, dass die Politik es immer noch nicht geschafft hat, effiziente Maßnahmen gegen Armut zu entwickeln und dessen Vorbeugung kaum eine Rolle spielt. „Wie kann es sein, dass die Politik – sowohl auf Landes- als auch auf Bundeseben – es nicht schafft, diese Entwicklung zu stoppen? In einem reichen Land wie Deutschland darf das nicht sein“, kritisiert Dirk Kortylak, Vorstand des SoVD in Niedersachsen. Aus Sicht des größten Sozialverbands in Niedersachsen müsse die Landesregierung unter Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) für mehr Chancengleichheit in der Bildung sorgen und damit Kindern gute Startbedingungen ins Leben bieten. Außerdem müsse die niedersächsische Landesregierung endlich dem Niedriglohnsektor im Land den Kampf ansagen. „Das ist besonders wichtig, denn niedrige Gehälter bedeuten später niedrige Renten und somit Altersarmut“, so Kortylak. MAC
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